Jüngst kam mir die glorreiche Idee, dass es doch ganz wunderbar wäre, wenn man seinen Nachwuchs erst recht spät bekäme. Dann sind die lieben Eltern bereits im Ruhestand und haben viel stressfreie Zeit für die Kleinen. Ich war total begeistert und war mir fast sicher, dass sich das vor mir sicher noch keiner hat einfallen lassen. In diesem Taumel der freudigen Erregung berichtete ich meiner lieben Schwiegermama von meiner revolutionären Eingebung. Prompt bekam ich Gegenwind aus der Richtung, dass die lieben Rentner dann aber vielleicht gar keinen Bock mehr auf Enkel hätten. Völlig überrascht von der Reaktion musste ich zügig meine schöne Idee vor dem absaufen retten und meinte: "Das ist ja auch die Vorstellung für meinen Ruhestand."
Tja, was soll ich dazu sagen. Noch habe ich mich zu diesem Thema nicht zu Ende entschieden. Leider kommt einem aber auch viel Negatives zu Ohren, wie die schlaflosen Nächte, die vollgeschissenen Windeln, die inhaltsreichen Beuerchen und was nicht noch alles. Selbstaufgabe vor dem Herrn! "...aber wenn es ein Mal lacht...."
Bemerkenswert finde ich in dieser ganzen Diskussion des demographischen Wandels und ob Frauen so spät denn noch Kinder kriegen sollten und wenn ja, dann auch richtig und mit aller Hingabe!, dass sich eine Israelin endlich mal dazu geäußert hat, was das Kinderkriegen für Auswirkungen auf ihren Lebensplan hatte und, dass sie es wohl lieber gelassen hätte. Das macht Mut auch mal laut in die andere Richtung zu denken. Muss Nachwuchs wirklich sein? Schließlich würde ich es als Tante so einschätzen, wie die Freundin von Elizabeth Gilbert es schon in eat pray love gesagt hat: "Having a baby is like getting a tattoo on your face. You really need to be certain it's what you want before you commit."